Heinrich-Heine-Gymnasium

Bitterfeld-Wolfen


aktuelle Berichte aus dem Schulalltag 2023/24

So verschieden unsere Schüler und Schülerinnen sind, so facettenreich ist auch unser Schulleben. Dies kann man anhand der verschiedenen Berichte aus unserem Schulalltag nachvollziehen. Viel Spaß beim Stöbern und Lesen.


22.11.2023 5. Klasse taucht in die Sprache der Hände ein

Gestern waren wir mit der Gebärdensprachdolmetscherin Heike Leps bei der Klasse 5/4 des Heinrich-Heine-Gymnasiums Wolfen zu Besuch. Im Unterrichtsfach "Lernen lernen" bei Dorothee Fischer ging es um die Welt der Gehörlosen und damit um die Sprache der Hände - der Gebärdensprache. Mit großen Augen und viel Neugier verfolgten die Kinder den Ausführungen von Frau Leps und stellten unzählige Fragen. Spannend wurde es, als es an das Fingeralphabet ging und die Schüler:innen ihren eigenen Namen gebärdeten. Dabei waren sie so flink und geschickt, dass es ihnen im Nu gelungen ist. Viel zu schnell ging die Zeit vorbei, den Kids hat es jedenfalls sehr viel Freude bereitet und sie konnten eine Menge lernen. Der Workshop ist ein wichtiges Instrument, um Kinder spielend an das Thema Inklusion zu führen und zu sensibilisieren. Zudem können so mögliche Berührungsängste abgebaut werden.

Wir bedanken uns bei Frau Leps, Dorothee Fischer und vor allem den tollen Schülerinnen und Schülern der Klasse 5/4.

Sandy Bieneck
Frauenzentrum Wolfen
Fotos: Dorothee Fischer

22.11.2023 AG „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"

Am Donnerstag dem 09.11.2023, waren wir Lillyana Binder-Grund, Finja Höllrigl und Ngoc Anh Luu von der AG „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" in Köthen an der Sekundarschule ,,Völkerfreundschaft ". Dort wurde das 20-Jährige Jubiläum des dort ebenso bestehenden Titels „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ gefeiert. Die Schule bot verschiedene Workshops, wie Graffiti sprühen, Musik machen, Backen und Vieles mehr an, sowie reichlich Versorgung für alle Gäste. Außerdem durften alle Besucher die frisch renovierte Schule besichtigen.

Unser Ziel war es, Ideen für unsere AG zu sammeln. Dies ist uns erfolgreich gelungen. Wir trafen sogar auf Cornelia Habich und Martin Hanusch von der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt (siehe Bild), welche uns tatkräftige Unterstützung an unserer Schule zusagten und uns interessante Aspekte zum Thema Rassismus und Courage erklärten. Unsere AG hat nun viele neue Projektideen, auf die Ihr euch freuen könnt. Schaut am besten zum Tag der offenen Tür bei uns im Raum E 109 vorbei…

A. Pecusa

22.11.2023 Theatre@School wieder zu Gast in Wolfen

Die Aufführungen des Krefelder Tourneetheaters „Theatre@School“ gehört schon fest zum jährlichen Theaterrepertoire für die Schüler und Schülerinnen des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Wolfen.

MiHlerweile wissen die Akteure aus Großbritannien auch die hervorragenden Bedingungen des Hörsaal der Wohnungs- und BaugesellschaO Wolfen mbH sehr zu schätzen, der uns seit Jahren für die Aufführungen freundlicherweise zur Verfügung gestellt wird. Angesichts der fehlenden Schulaula an unserem Gymnasium sind wir der WBG Wolfen mbH
zu großem Dank für ihr Entgegenkommen verpflichtet!

In diesem Jahr standen zwei Stücke am 02. und 03. November auf dem Programm. Die Kinder der Klassenstufen 6 und 7 erlebten ein fantas^sches Musical, bei dem es um ein dunkles Geheimnis von „Aldrick Castle“ ging, einem alten Schloss mit einem sagenumworbenen Kerkergewölbe. Tom, ein wissbegieriger Schüler, en`ernt sich während einer Führung durch das Schloss von seiner Klasse und ergründet auf eigene Faust das Schloss. Plötzlich sieht er sich in die Realität des 17. Jahrhunderts versetzt und lernt dabei das Küchenmädchen Sally kennen, die ihm über ihr Leben in dieser Zeit erzählt. Mit ihrer Hilfe findet Tom nach einigen Abenteuern den Schlosskeller und befreit die Gefangenen. Durch ein Zeitloch gelangt Tom wieder ins Jahr 2023 und erzählt seiner Schulfreundin Anna von seinen spannenden Erlebnissen in der Vergangenheit. Die jungen Zuschauer fanden das Stück nach ihren eigenen Aussagen cool, witzig, abgedreht, gut verständlich und ...besser als
Schule.

Romy R. aus der Klasse 6/3 sagte: „Also, es war perfekt, es war witzig und spannend. Ich fand die Schauspieler inspirierend, weil sie alles Mögliche auf der Bühne gemacht haben. Und sie haben sich so schnell umgezogen – das könnte ich nicht! Ich würde das Stück für die, die Englisch können weiterempfehlen. Es war einfach fantastisch!“ Tatsächlich ist die Bühnendekoration so plastisch und effektiv konstruiert, dass mit wenigen Handgriffen ein neuer, dekorativer Schauplatz geschaffen wird. „Game On!“ richtet sich an die Jugendlichen der 8. und 9. Klassen, die ja zumeist ihre Erfahrungen mit Videospielen wie „Fortnite“ haben. Das Theaterstück handelt von einem 16jährigen videospielsüchtigem Mädchen – Saskia, deren Leben in Form einer TV Reality- Show erzählt wird.

Durch ihre Spielsucht verliert sie den Faden zur Realität, obwohl ihr Freund Ed versucht, sie wieder in ihre eigene Welt zurückzubringen. Aber Saskia vernachlässigt weiter ihre täglichenBedürfnisse und Pflichten wie z.B. Essen, Schlafen, Duschen, Schule, Familie und Freunde. Sie widersetzt sich allen Regeln des Zusammenlebens und ist im wahrsten Sinne des Wortes
in ihrem Videospiel gefangen. Durch einen technischen Defekt sitzt sie physisch im Spiel fest und sieht nur einen Ausweg: Sie muss unbedingt gegen den „bayrischen Hermann“ gewinnen! Dabei hilO ihr Ed, der sich aus FreundschaO zu Saskia auf das gefährliche Spiel einlässt, aber dann als Spielfigur schwer verwundet wird. Saskia geht letztendlich als Siegerin hervor und kommt voller Reue über ihr Verhalten zurück in die Realität. Sie erkennt, wohin ihre Spielsucht sie getrieben hat und ist entsetzt, als sie sieht, dass sich ihr Freund nun exzessiv dem Spiel widmet.

Das Theaterstück bietet den Jugendlichen durch die exzellente, humorvolle und publikumsnahe Spielweise des Schauspielerduos Rowan Miller (24) und Jack Furlorn (21) einen idealen Zugang zur Theaterwelt. Besonders überrascht waren die Zuschauer von den Szenen, in denen sie kurzerhand in das Theaterstück integriert wurden und natürlich gab es an beiden Tagen einen großen Applaus für die Akteure.

Danke Rowan und Jack und danke dem Tourneetheater Theatre@School!
Maya und Elisabeth aus der Klasse 8/5
des Heinrich-Heine-Gymnasiums BiHerfeld-Wolfen sowie Dorothee Fischer


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„Aldrick Castle“

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„Game On!“


Fotos: Dorothee Fischer

29.09.2023 Balladenworkshop in Klassenstufe 7

Erzählgedichte, sogenannte Balladen, bilden einen wesentlichen Bestandteil des Deutschunterrichts in Klassenstufe 7. Umso schöner, dass die Theaterpädagogik des Anhaltischen Theaters Dessau genau zu diesem Thema einen Workshop konzipiert hat. Hier durften unsere Schüler einmal so richtig aktiv werden und sich in verschiedenen Bereichen ausprobieren, z.B. Bühnenbild, Schauspiel oder Journalismus.

Der Leiter der Dessauer Theaterpädagogik, Herr Schmidt, traf sich mit unseren Schülern in der Mensa, denn diese bot reichlich Platz zur freien Entfaltung. Zunächst gab es ein Warm-up: Lockerwerden, das Gegenüber wahrnehmen, Distanz und Nähe austesten. Anschließend glänzten unsere Schüler mit reichlich Vorwissen zu den Merkmalen der Novelle und konnten auch zahlreiche Beispieltexte benennen, zufällig auch Schillers „Der Handschuh“, die Ballade des Tages. Nachdem geklärt war, worum es inhaltlich in der Ballade geht, war schnell klar, dass man diese als moderne Version auf die Bühne bringen wollte. So wurden die Zuständigkeiten geklärt und jedes Team ging in die Vorbereitung ihrer Aufgabe. Bühnenbildner arrangierten die Kampfarena der Tiere, Schauspieler probten Dialoge und Journalisten bereiteten Interviewfragen vor. Herr Schmidt stellte dabei verschiedenste Requisiten zur Verfügung.

Alle arbeiteten voller Eifer, mit Freude und erstaunlich viel Liebe zum Detail und so schafften es die einzelnen Klassen innerhalb der vorgegebenen 90 Minuten von der Planung bis zur Aufführung ihrer Bühnenversionen von „Der Handschuh“. Unsere Schüler waren sichtlich stolz nach ihrer getanen Arbeit und auch Herr Schmidt lobte die Kreativität und Motivation unserer Schüler.

M. Roßberg

29.09.2023 Klassenzimmertheater für unsere Achtklässler

Nicht immer gelingt es uns, mit allen Klassen die großen Theaterbühnen der Region zu besuchen, also musste das Theater kurzerhand zu uns kommen…

Genau zu diesem Zweck bietet das Theater Naumburg sogenannte Klassenzimmerstücke. Eigens für Schulen gemacht, reist das Zweimanntheater in die Bildungsstätten und spielt im unterrichtsfreundlichen 90-Minutentakt „Zehn kleine Marzipanschweine“.

„Wegen Diebstahls musste die junge und arbeitslose Mutter Jana 14 Monate ins Gefängnis - obwohl sie nur 10 Marzipanschweine für die Klasse ihres Sohnes stibitzt hat. Was ungerecht klingt, entpuppt sich dann aber doch als ein viel komplizierteres Problem. Denn die Ursachen berücksichtigt der Richter anscheinend nicht, wohl aber ihr Vorstrafenregister. Trägt die Verantwortung für das harte Leben Jana selbst, weil sie nicht gebildet ist? Oder ist es nicht eher doch das System, in welchem die arbeitswillige Frau mit Kind keine Unterstützung bekommt? Und ist ihre Gefängnisstrafe nicht eine noch größere Bestrafung für ihr Kind, dass von seiner Mutter getrennt wird?“[1]

45 Minuten lang erzählte „Jana“ unseren Schülern ihre Geschichte, untermalt von Musik und Bildern. Zwischendurch stellte sie auch Fragen zur Gerechtigkeit und konnte damit ganz schnell die Sympathien der Zuschauer gewinnen. Denn Janas Geschichte klang so real, als hätte sie jedem von ihnen passieren können.

Im Anschluss erörterten die Schüler in einer Art Workshop, wie Jana überhaupt in diese Situation geraten konnte. Dabei klärten sie Fragen zum Bürgergeld: Wie viel steht einer alleinerziehenden Mutter zu? Was muss sie davon alles bezahlen? Ist Jana selbst schuld an ihrer Arbeitslosigkeit? Die Antworten auf diese Fragen waren für viele unserer Schüler sehr überraschend und haben zum Denken angeregt. Vorurteile wurden überdacht und die Erkenntnis erlangt, dass man nicht alles immer nur schwarz oder weiß sehen darf.

M. Roßberg

[1] Quelle: https://www.theater-naumburg.de/repertoire.php?p=94, abgerufen am 28.09.2023, 16.55 Uhr

22.09.2023 Kranzniederlegung in Thalheim | Teilnahme AG SOR-SMQ

Am Freitag, d. 01.09.2023, begleiteten Schülerinnen unserer Schul-AG Schule-ohne-Rassismus-Schule-mit-Courage die Kranzniederlegung in Thalheim. Anlass war der Weltfriedenstag, zu dem eine Schülerin unseres Gymnasiums ein eigen  erfasstes Gedicht schrieb. Es wurde von vier Schülerinnen (Lillyana Binder-Grund, Finja Höllrigl, Ngoc Anh Luu, Leana Reiche) des elften Jahrgangs vorgetragen.

Frieden (Hannah During)

Als kleines Kind habe ich mir gedacht,
dass Frieden machen doch ganz einfach ist,
doch die Erwachsenen haben nur gelacht,
sagten: „Du wirst schon noch sehen, Kind, was du vergisst.“

Ich habe viele Male „warum“ gefragt,
Warum können sich alle nicht vertragen?
Warum ist Frieden weltweit untersagt?
Warum die ganzen Schwierigkeiten, was ist an Frieden nicht zu ertragen?

Erst als ich älter wurde, habe ich meinen Fehler entdeckt,
Ich war blind für die Ungerechtigkeit und den Machthunger der Menschen,
Blind für fehlende Toleranz und abwesenden Respekt,
Denn was ich nun verstand: Frieden muss man sich erkämpfen.

Also fragte ich die Erwachsenen wieder,
Was kann ich für den Frieden tun?
Sie sahen mich an, als hätte ich Fieber,
Sagten: „Kind, wenn du das schaffst, dann hast du nie endenden Ruhm.“

Ich fühle mich alleingelassen,
Alleine mit meinem Wunsch von Frieden
Kann sich nicht jeder Mensch mal damit befassen?
Gemeinsam gegen Krieg vorgehen, ohne egoistische, rassistische Hintergedanken jeden Menschen lieben.

Mittlerweile erscheint mir dieser ominöse Frieden unmöglich,
Die ungewisse, friedenlose Zukunft ist beängstigend,
Das Thema an sich während profitablen Kriegen beinahe tödlich,
Und die Frage nach Weltfrieden für jeden Politiker belästigend.

Warum ist Frieden dieser weltweite Bösewicht?
Wie immer bleibt am Ende nur das Warum,
Warum niemand mit Kindern über Frieden spricht,
Warum sind so viele bei der Diskussion über Frieden stumm?