Unser Pate: Weltenradler Thomas Meixner
weitere Informationen auf seiner Homepage
"Man darf nicht den Kopf in den Sand stecken."
Über 400 Leute drängen sich in den "Großen Saal" des Kulturhauses Wolfen. Die Spannung ist geradezu greifbar, denn keiner scheint so recht zu wissen, was er zu erwarten hat. Alles wartet auf den Weltenradler Thomas Meixner, der gleichzeitig auch Pate unseres Gymnasiums ist. Er präsentierte am 25. Januar 2008 erstmals seine Afrikareise mit einem Diavortrag mit selbst aufgenommenen Fotos und Musikstücken.
"Wunderschönen guten Abend meine Damen und Herren! Am liebsten hätte ich mich auf der Toilette eingeschlossen", begrüßt Thomas Meixner sein Publikum und macht sich damit gleich sympathisch. Nach weiteren einleitenden Worten verlischt auch schon das Licht und die Reise durch Afrika beginnt. In dem etwa zweistündigen Vortrag beschreibt Thomas Meixner nicht nur die schönen Erlebnisse seiner Tour, sondern zeigt vor allem auch die Schattenseiten vieler Länder. Schockierende Bilder sind zum Beispiel die der Müllstadt in Kairo oder der Slums von Nairobi. Er erzählt, dass er bei seinem Besuch in Äthiopien auch die Erfahrung machen musste, wie es ist, wenn einem mit Kalaschnikows bewaffnete Männer einen Besuch abstatten.
Doch war er nicht ausschließlich zum Spaß unterwegs, denn in Addis Abeba, das in der Mitte Äthiopiens liegt, gibt es zwei Grundschulen. Das sind zum einen "Jerusalem" und zum anderen "Dil Betigil". Diesen beiden stiftete Thomas Meixner Geld für eine Bibliothek, das er zuvor in Deutschland mit seinem Freund und Projektpartner Solomon Wija gesammelt hatte. Auf diese Weise konnten die Lernbedingungen von rund 4.000 Schülern verbessert werden.
Nach beendetem Vortrag erklärte sich Thomas Meixner sofort zu einem Interview bezüglich unseres Projektes Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage - bereit . Sehr positiv überrascht war er, als er erfuhr, dass er von unseren Schülern als Pate vorgeschlagen wurde. Die offizielle Veranstaltung dazu fand am 14. April 2008 in unserer Turnhalle statt.
Genaue Vorstellungen, was auf ihn als unseren Paten zukommen wird, hat Thomas Meixner noch nicht. Doch ist er für alle Vorschläge offen. So könne er sich zum Beispiel vorstellen, einmal mit ein paar Schülern eine Radtour zu veranstalten, wohl aber in einem geringfügig kleineren Rahmen als seine üblichen Fahrten. Außerdem kamen seine Erfahrungen zur Toleranz gegenüber Ausländern in anderen Erdteilen zur Sprache. "In fast allen Ländern oder Gegenden ist die Gastfreundschaft sehr hoch und man wird eigentlich akzeptiert. Sicherlich gibt es auch etliche Konflikte, die können auch eskalieren [...], doch das ist kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken." Auch fände er es total schwachsinnig, dass in Deutschland Ausländern gegenüber eine so abwertende Haltung herrscht. Denn im Vergleich mit Syrien oder Jordanien zum Beispiel, die innerhalb von ein paar Monaten Millionen Iraker aufgenommen haben, wäre die Anzahl der Ausländer in Deutschland doch verschwindend gering.
Anschließend waren noch ein paar Worte über seine Reisen für uns interessant. So etwas könne sich unterm Strich jeder leisten. Thomas Meixner ist der Meinung, dass man auch einmal etwas riskieren muss: "Es kann schief gehen, aber dann braucht man sich keine Vorwürfe zu machen. Denn wenn man das ganze Leben unzufrieden ist, mit dem Beruf oder mit dem, was man macht, was man ist, dann ist das noch schlimmer."
Momentan befindet sich unser Pate auf einer Tour durch Brasilien. Als Teil der als "Projekt Amerika" bezeichneten Reise durchquert er die neue Welt von Alaska bis nach Feuerland. Wie immer steht alles unter dem Motto "Lieber gescheitert als es nie versucht zu haben". Am 29. April meldete er sich zum letzten Mal auf seiner Homepage zu Wort. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt in Manaus, der Metropole mitten im Urwald des Amazonas. Einen kleinen Reiseeindruck finden sie in dem nachfolgenden Bild. Wer jetzt Lust auf mehr hat, kann sich hier genauer über den aktuellen Verlauf seiner Reise informieren und weitere Bilder aus seiner Zeit im tropischen Brasilien betrachten.
Fischer 2008